top of page

Was bedeutet Ãœbergewicht?

Aktualisiert: 25. Mai 2020

Ein umfangreiches und sensibles Thema. Doch wann gilt man als "übergewichtig" und warum ist das überhaupt erwähnenswert, wenn ich mich wohlfühle?


Ein kurzer Ãœberblick (Werte aus Deutschland):

  • 53% der Frauen und 67% der Männer gelten als übergewichtig

  • 24% der Frauen und 23% der Männer sind adipös

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) nach dem so genannten Körpermasse-Index. Der kontrovers diskutierte "Body Mass Index" (BMI) wird oft von der Gesellschaft und den Krankenkassen zu Rate gezogen. BMI = Körpergewicht in kg/ Körpergröße in m²

  • Untergewicht < 18,5

  • Normalgewicht 18,5 – 24,9

  • Ãœbergewicht Präadipositas 25,0 – 29,9

  • Adipositas Grad I 30,0 – 34,5

  • Adipositas Grad II 35,0 – 39,9

  • Adipositas Grad III (morbide Adipositas) ≥ 40

Kritikpunkt: Nach dieser Art der Berechnung gilt z.B. auch ein kleinerer, gut durchtrainierter Sportler als adipös.


Methoden zur Körperfettmessung:

  • "Waist Hip Ratio" – Verhältnis von Taille zu Hüfte

    • Ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht bei

    • Frauen mit einer WHR > 0,88

    • Männern mit einer WHR > 1,02

  • Waist to Height Ratio – Verhältnis von Taillenumfang zu Körpergröße

  • WtHR = Taillenumfang in cm/Größe in cm

Der WtHR soll ein engeres Verhältnis zum Auftreten von Herzkreislauferkrankungen und erhöhten Fettwerten, Blutzuckerwerten und Bluthochdruck darstellen als der BMI oder die WHR. Folgende Richtwerte lassen sich derzeit ableiten:

  • < 40 Jahre : 0,5

  • 40-50 Jahre: 0,5 bis 0,6

  • > 50 Jahre: 0,6

Warum ist das erwähnenswert?


...Weil ein nachweislich erhöhter Körperfettanteil viele Erkrankungen mit sich bringt, hier die häufigsten:

  • Beeinträchtigungen des Muskel- und Skelettsystems

  • Fettstoffwechselstörungen

  • Bluthochdruck

  • Krebs

  • Typ-2-Diabetes

  • Herz Kreislauf Erkrankungen

Im Detail:

Ein Drittel mehr Gewicht als das "Optimum" kann die Lebenserwartung um drei Jahre verkürzen. Schwer adipöse Patienten können sogar bis zu zehn Jahre Lebenszeit verlieren. Die Sterberate ist durch Gefäßerkrankungen um 40 Prozent erhöht. Für Diabetes, Leber- oder Nierenerkrankungen ist sie sogar um 60 bis 120 Prozent höher, jeweils im Vergleich zu Personen mit einem BMI im Bereich des Normalgewichts.


Dieser Blogeintrag soll niemanden diskriminieren oder zu etwas auffordern. Es geht lediglich darum, den Datendschungel zu ordnen, zu verstehen und einen Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft zu geben.

Quelle: Gesundheitsmonitoring des RKI 2015/16


Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page